Mittwoch, 4. Dezember 2019       Heilige Barbara

Babsis winterlicher Blütenzauber

Keine Sorge, wir bewerben heute keinen neu eröffneten Blumenladen. Stattdessen wollen wir Euch in Euren Garten oder zum Blumenfachhändler Eures Vertrauens schicken. Aber der Reihe nach:

Wie so oft in fast zweitausend Jahren Kirchengeschichte, lassen sich auch bei unserer heutigen Heiligen Historisches und Legenden nicht mehr sicher trennen. Der Überlieferung nach war sie eine kluge hübsche junge Frau, die zu Beginn des dritten Jahrhunderts mit dem Christentum in Berührung kam. Ihr Glaube an und ihre Hinwendung zu Christus waren es, die ihr den Groll ihres Vaters einhandelten. Der sperrte sie nämlich in einen eigens dafür errichteten Turm ein. Nachdem das nicht fruchtete und sie sich sogar taufen ließ, übergab er sie dem römischen Statthalter Marcianus, der sie grausam foltern ließ und zum Tode verurteilte. Gestorben war sie jedoch durch die Hand ihres eigenen Vaters, der sie im Jahre 306 enthauptete.

Die Rede ist natürlich von der Heiligen Barbara von Nikomedien, die zu den vierzehn Nothelfern gehört. Sie gilt als Schutzheilige der Architekten und Bauarbeiter (wie Maurer, Zimmerleute, Dachdecker und Elektriker), der Glöckner, Türmer und Glockengießer, der Feuerwehr und weiterer Berufe, die ähnlichen Gefahren ausgesetzt sind: Feuerwerker, Goldschmiede, Sprengmeister, Salpetersieder, Büchsenmacher und Waffenschmiede. Besondere Bekanntheit hat sie als Schutzpatronin der Bergleute, Hüttenarbeiter, Steinhauer und Geologen erlangt. Sie gilt darüber hinaus als Patronin der Mädchen, der Sterbenden und der Gefangenen.

Der Legende nach blieb Barbara auf dem Weg ins Gefängnis mit ihrem Gewand an einem Zweig hängen. Den abgebrochenen Zweig stellte sie in ein Gefäß mit Wasser. Er blühte genau an dem Tag, an dem sie das Martyrium erlitt. Daraus hat sich der Brauch der „Barbarazweige“ entwickelt: An ihrem Gedenktag werden Zweige von Obstbäumen, aber auch Forsythien-, Kastanien, Nuss- oder Holunderzweige abgeschnitten und in der Wohnung in einer Vase aufgestellt. Die Zimmertemperatur gaukelt den Knospen das Frühjahr vor, was sie rund um den Weihnachtstag zum Blühen bringt.

Diese Blüten wiederum symbolisieren, wie auch das Tannengrün der Adventskränze und der Christbäume, das Leben. Schließlich feiern wir an Weihnachten das Leben in doppelter Hinsicht: die Geburt eines Kindes, das uns die Tür zum ewigen Leben aufgestoßen hat.

Wenn Ihr einen Garten habt und dort Obstbäume, Forsythien oder anderes Gehölz im Winterschlaf versunken harren, dann schneidet heute doch ein paar Zweige ab und stellt sie in Eure Wohnung (aber bitte nur von eigenen Gewächsen!). Wenn nicht, solltet Ihr im Blumenladen Eures Vertrauens fündig werden – fragt dort einfach mal nach Barbarazweigen. Wenn Ihr mögt, dann postet Bilder von Euren Barbarazweigen (jetzt oder wenn sie blühen) doch auf unserer Facebook-Seite.

 


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