Donnerstag, 13. Dezember 2018  ✤  Heilige Lucia

Die sagenumwobene Lucia

Unser heutiges Kalenderblatt widmen wir einer bei uns heute eher wenig bekannten Heiligen, der Lucia, denn der 13. Dezember ist ihr Gedenktag. Wie bei vielen Heiligen und Märtyrern, ranken sich viele Mythen und Legenden um sie. Ihre Geburt gilt aber mittlerweile als gesichert, man fand Grabinschriften in Katakomben auf Sizilien. Sie wurde im vierten Jahrhundert in Syrakusai, heute Siracusa auf Sizilien in Italien geboren. Ihr Name Lucia bedeutet „die Leuchtende“, von lateinisch lux „Licht“.

Der Legende nach gelobte sie schon als kleines Kind, ewig jungfräulich zu bleiben. Ihre Familie war wohl recht wohlhabend, ihr Vater starb aber sehr früh. Ihre Mutter wollte sie verheiraten, was sie hinauszögerte. Als die Mutter erkrankte, unternahm Lucia mit ihr eine Wallfahrt nach Catania zum Grab der Agatha, wo sie geheilt wurde. Das überzeugte ihre Mutter, ebenfalls Christin zu werden und ihre Tochter bei ihrem Gelübde zu unterstützen. Lucia löste ihre Verlobung auf und engagierte sich für die Armen und Kranken. Sie brachte den versteckten Christen Nahrung. Um in der Dunkelheit die Arme dafür frei zu haben, trug sie einen Lichterkranz, was bis heute im Brauchtum verblieben ist. Ihr Verlobter hat sie der Gerichtsbarkeit verraten, wo sie viele Marter erfuhr und schließlich getötet wurde.

Ihre Verehrung begann schon sehr früh; wohl schon Papst Gregor I. nahm Lucia Ende des sechsten Jahrhunderts in den Messkanon auf. Die erste Kirche, die ihr gewidmet war, entstand schon um 630 in Rom. Im Mittelalter war sie eine der bedeutendsten Heiligen. So wurden am Luciatag die Kinder beschert, der 24. Dezember wurde erst ab dem 16. Jahrhundert als Gabentag gefeiert.

Häufig werden am Luciatag, wie zum Barbaratag, Zweige geschnitten und ins Wasser gestellt, damit sie zu Weihnachten erblühen, oder Getreide mit Waser begossen, damit es zu Weihnachten ergrünt. Darüber haben wir schon berichtet.

Intensiver wird ihr in Schweden gedacht, dort ist es der Tag der Lichterkönigin. Bis zur gregorianischen Kalenderreform war der Luciatag der kürzeste Tag des Jahres (heute der 21/22. Dezember), die Wintersonnenwende. Die Heilige wird meist von der ältesten Tochter der Familie dargestellt. Als Luciabraut mit ihrem weißen Kleid, dem roten Samtband und dem Kranz aus Preiselbeerzweigen mit brennenden Kerzen führt sie die Gruppe aus Sternenjungen, Pfefferkuchenmännern und Heinzelmännchen an. Sie machen sich auf, die Familie zu wecken. Nach dem Gesang serviert die Lucia traditionell ein Frühstück mit safrangewürzten Lucia-Brötchen (Saffransbröd – Safranbrot oder auch Lussekatt genannt), Pfefferkuchen und Glögg, schwedischer Glühwein.

 


Möchtet Ihr auch mal diese schwedische Spezialität probieren?

Zutaten

50 gButter oder Margarine
150 mllauwarme Milch
25 gHefe
300 gMehl
50 gZucker
1Ei
1 Msp.Safran
1Eigelb
 Rosinen

Zubereitung

Butter oder Margarine in der lauwarmen Milch verrühren, die Hefe darin auflösen, mit Mehl, Zucker, Ei, Safran und Salz zu einem geschmeidigen Teig kneten und auf doppelte Größe gehen lassen. Den Teig in 24 Stücke teilen und zu Rollen formen. Die Rollen jeweils wie ein „S“ formen, dabei die Enden spiralartig zu einer Schnecke eindrehen. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und weitere 30 Minuten gehen lassen. Mit Eigelb bepinseln und jeweils eine Rosine in die Schnecken setzen. Bei ca. 250° C etwa. 10-15 Minuten backen.

 

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