Dienstag, 15. Dezember 2020    

Reicht das noch? Warum „Nachhaltig Wirtschaften“ Pflicht ist

Reicht das noch? Um diese Frage zu beantworten, gucken wir uns zwei Aspekte näher an:

Die schnelle und nicht sehr ermutigende Antwort ist in beiden Fällen ein rasches „Nein“.

Wir greifen in diese Welt viel zu sehr ein. Seit 1970 sind die Bestände von Wirbeltieren weltweit um etwa 60% zurückgegangen. Menschen und ihre Haustiere (in erster Linie Rinder und Schweine) machen 96% aller Säugetierbiomasse auf unserem Planeten aus. Alle wilden Säugetiere zusammen nur noch 4% - und dabei sind da Schwergewichte wie Elefanten, Wale, Büffel und Bären mit im Team.

Als „Umwelt“ bezeichnet, wirtschaften wir die Erde ab, vergessen dabei aber regelmäßig, dass wir ohne die Leistungen der Natur auch in „unserer Welt“ gar nicht leben könnten. Ohne die Vielfalt des Lebens gibt es keine fruchtbaren Böden, keine saubere Luft, kein Trinkwasser, keine natürlichen Rohstoffe dafür aber mehr Krankheiten, mehr (Natur-) Katastrophen, aber auch mehr soziale Ungerechtigkeit.

Aber: „Optimismus ist Pflicht!“

Sprechen wir also über Nachhaltigkeit. Ursprünglich bedeutet Nachhaltigkeit: nicht mehr verbrauchen, als da ist. Erweitert wurde die Definition inzwischen um soziale Aspekte (alle gerecht und fair behandeln) und den ökonomischen Blickwinkel (den wirtschaftlichen Erfolg).

Nachhaltigkeit ist nicht die Philosophie von „Immer-Weniger-Dürfen“, sondern die Idee vom „Immer-Besser-Machen“. Um das gleich ganz klar zu sagen, nachhaltige Wirtschaft erschöpft sich weder in der Reduktion des CO2-Fußabdrucks, noch in Baumpflanzaktionen. Nachhaltige Unternehmen machen wirklich gute Geschäfte, indem sie entlang ihrer Wertschöpfungskette nicht nur keine Umwelt- und Sozialschäden verursachen, sondern sogar positive Effekte erzielen. Sie entgehen damit wirtschaftlichen Risiken, durch Strafzahlungen, Reputationsverluste oder dem Zusammenbruch von Handelsbeziehungen. Langfristig sind solche Unternehmen wirtschaftlich erfolgreicher, weil sie über einen hohen Grad an Resilienz verfügen, d.h. mit Schocks wie einer Finanzkrise oder Pandemie viel besser umgehen können.

Nachhaltiges Wirtschaften lässt sich messen und überprüfen etwa entlang von Konzepten wie dem der Nachhaltigen Entwicklungsziele der UN (SDGs), der Einhaltung aller Planetaren Grenzen oder der offenen Berichterstattung nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK).

Initiativen wie der „European Green Deal“ oder das „Building Back Better“ der OECD zeigen den Weg und weil Versicherungen und Großinvestoren immer häufiger Investitionen mit negativem Effekt auf Menschen, Biodiversität und Ökosystemleistungen ausschließen, besteht Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

– Dr. Frauke Fischer ist Gründerin von auf!, der ersten Unternehmensberatung mit dem Schwerpunkt Biodiversität und Unternehmen.

Mehr erfahren:
www.perupuro.de
www.agentur-auf.de
www.oekom.de/buch/was-hat-die-muecke-je-fuer-uns-getan-9783962382094

 


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